Gastbeitrag von Toni Plonner, Familienunternehmer & Family Business Advisor
Die Zahl derer Familienunternehmen, die sich für familienfremde Inhaber:innen öffnen, wird weiter zunehmen. Das bestätigt die Umfrage unserer Initiative www.familienunternehmenweiterdenken.de:
- über 80% erwarten, dass Familienunternehmen sich mit einer Öffnung für familienfremde Inhaber stärken und
- über 60% vermuten, dass eine solche Öffnung in Zukunft vermehrt erfolgen wird
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Sie folgen sowohl familienstrategischen wie unternehmensstrategischen Überlegungen, manchmal ist es eine Kombination aus beidem.
Die Öffnung eines Familienunternehmens und seine Transformation zur offenen Familiengesellschaft ist ein anspruchsvoller und radikaler Wandel für alle Beteiligten: die Inhaberfamilie, den Inhaberkreis und die Unternehmensführung.
Die Schlüssel für die Öffnung liegen beim Inhaberkreis. Er allein kann diese Entscheidung initiieren, treffen, umsetzen und die Neuausrichtung ganzheitlich steuern. Wir möchten den Mitgliedern des Inhaberkreises konkret und für die Praxis sieben Schlüssel für eine gelingende Öffnung an die Hand geben.
7 Schlüssel zur Öffnung von Familienunternehmen
Zurück zu den Anfängen
Die Nachfahren des Gründers erinnern sich der Anfänge und unternehmerischen Stärke, mit denen alles begann. In diesem Geist und in ihrer Verantwortung für das Unternehmen stellen sie sich der heutigen und künftigen Wirklichkeit – offen und ehrlich.
Orientierung: Neuer Gründergeist
Um das Unternehmen nicht nur zukunfts-, sondern auch „enkelfähig“ zu machen, gilt es, entsprechende unternehmerische Ambitionen, Ziele und Leitplanken für ein qualitatives und quantitatives Wachstum festzulegen.
Familienbande lockern und lösen
Mit Blick auf die Erfordernisse für eine erfolgreiche Unternehmenszukunft stellt der Inhaberkreis die Weichen für eine neue Zusammensetzung. Er löst die Begrenzungen durch die Familienbande auf. Er ermöglicht den Eintritt von externen Partnern und einen guten Austritt denjenigen, die gehen wollen.
Das Beste vom Besten
Lange prüfe, wer sich binden will. Für eine bestmögliche Passung mit neuen Partnern darf kein Kompromiss gemacht werden. Essenziell: Begegnung auf Augenhöhe, Potenzial zum Mehrwert und menschliche wie unternehmerische Passung.
Familie 2.0
Die Inhaberfamilie vollzieht einen Teilrückzug. Sie besinnt sich auf ihre neue Rolle und definiert ihr neues Selbstverständnis. Für manche Familienmitglieder ist es der Beginn neuer, chancenreicher Aktivitäten.
Neue Bande
Der Zusammenhalt und das Zusammenspiel zwischen Inhaberfamilie, erweitertem Inhaberkreis und Unternehmensführung wird durch eine weiterentwickelte Governance neu justiert und gesichert.
Aufbruch in eine neue Ära
Der neue Inhaberkreis findet sich und ermöglicht der Unternehmensführung einen unternehmensweiten Transformationsprozess hinein in eine neue unternehmerische Ära.
Gerne verweise ich auf unsere Publikation: zur Publikation Familienfremde Inhaber:innen
Zum Autor:
Der Familienunternehmer & Family Business Advisor Toni Plonner berät seit über 25 Jahren Unternehmer:innen und Unternehmerfamilien. Zudem ist er als Beirat und Aufsichtsrat in namhaften Familienunternehmen tätig.
E-Mail: kontakt@toniplonner.de